Der König und sein Blumengarten

Es war einmal ein König, der in einem riesengrossen Königreich lebte. In diesem Königreich gab es einen wunderschönen Schlossgarten, in dem seltene Blumen wuchsen, die in den unterschiedlichsten Farben blühten. Da sie auch noch vom Aussterben bedroht waren, waren sie besonders schützenswert, fand der König. Aus diesem Grund hatte er einen Zaun um die Blumen errichten lassen. Niemand sollte sie niedertrampeln oder gar pflücken, oder was den Menschen noch alles so einfiel. Damit die Blumen die allerbeste Pflege erhielten, hatte er 13 hochqualifizierte Gärtner angestellt, denen er hohe Löhne zahlte. Tagein tagaus waren sie nur damit beschäftigt, den Blumen die richtige Pflege zukommen zu lassen. Damit der Blumengarten gut geschützt war, wurde er von 7 Wächtern bewacht, die von den besten Wächter-Schulen des Königreiches kamen und dort mit Höchstnoten abgeschlossen hatten. Der König war zufrieden und schätzte ihre Arbeit sehr, überhaupt sah er meistens das Gute in allem, und so war er auch sehr zufrieden mit der Arbeit seiner Gärtner und ebenso zufrieden mit der der Wächter.

Das Volk liebte die Farbenpracht der Blumen und erfreute sich sehr daran und auch Fremde kamen immer wieder in den Schlossgarten, um die Blumen zu bewundern. Das war dem König eigentlich nicht so recht, aber weil er ein besonders toleranter und offener König war, liess er sie alle gewähren und jeder der wollte, durfte die wunderschönen, seltenen Blumen im Königreich betrachten.

Eines Tages kam ein Fremder ins Königreich und versuchte eine dieser seltenen Blumen zu stehlen. Er hatte die Zäune überwunden, die Wächter überrumpelt und sich schnurstracks den Weg zu den seltenen Blumen erkämpft. In der allerletzten Sekunde konnte der Diebstahl abgewendet werden, nicht umsonst kamen die Wächter von den besten Wächter-Schulen, und der Fremde wurde vertrieben. Im Königreich gab es keine Gefängnisse, weil so etwas nicht notwendig war, jedoch sass der Schrecken über das Ereignis beim König sehr tief, also beschloss er keinerlei Fremde mehr in sein Königreich zu lassen und auch dem Volk den Zugang zu den seltenen Blumen zu verwehren.  Niemals nie mehr sollte so etwas Schreckliches geschehen. Er stellte noch mehr Wächter ein und befahl ihnen, hohe Mauern um den Schlossgarten herum zu errichten und niemanden mehr hinein zu lassen. Sogar die Durchreise durch das Königreich wurde verboten. So konnte der König  konnte wieder ausatmen, denn seine seltenen Blumen waren optimal vor Diebstählen und Zerstörungen geschützt.  

Die Jahre vergingen und der König verkroch sich in sein Schloss, damit er immer in der Nähe seiner Blumen war und liess sich nirgendwo mehr blicken. Hin und wieder fühlte sich der König ein wenig einsam, denn er mochte Menschen, aber seine Blumen zu schützen war seine oberste Priorität und sein Vertrauen in die Menschen war zutiefst erschüttert. Die Menschen jenseits der Mauern wurden neugierig, denn weil so viel Zeit vergangen war und Vergesslichkeit zur menschlichen Natur gehört, wusste niemand mehr so Recht, was der König hinter seinen Mauern eigentlich zu verstecken hatte. Das Volk munkelte, der König sei wunderlich und verrückt geworden so ganz allein und ausserdem würde er sich einbilden, einen Schatz zu besitzen, denn er schützen musste, doch keiner hatte diesen Schatz je gesehen.

Eines Tages verirrte sich der Nichtsnutz in die Nähe des Königreichs. Er war den ganzen Tag herum geschlendert, hatte die Wolken beobachtet und ein Nickerchen nach dem anderen gemacht. Als er an die Mauer des königlichen Schlosses kam, traf er einen der Wächter an.

„Hallo Wächter“ fragte er ihn, weil er so gerne plauderte „was gibt es hier so besonderes zu schützen?“

„Das ist das Königreich des Königs, Nichtsnutz. Hier darf keiner rein, das ist die oberste Regel.“

„Was für eine seltsame Regel“, fand der Nichtsnutz, „was ist, wenn jemand den König besuchen will?“

„Verschwinde, Nichtsnutz! Der König wünscht keinen Besuch!“ Sagte der Wächter laut und ungeduldig, weil er so unter Druck stand.

Der Nichtsnutz setzte sich ins Gras und überlegte. Er war neugierig geworden. Was war das nur für ein seltsamer König, der sich in seinem Königreich versteckte und keinen Besuch empfangen wollte? Die Gerüchte, die im Königreich umher kreisten mussten stimmen, der König war bestimmt verrückt geworden, wenn er da so alleine vor sich hin lebte in diesem riesengrossen Schloss.

Weil er allerdings fand, dass er sich an diesem Tag schon genug Gedanken gemacht hatte, legte er sich in die Wiese und machte ein Nickerchen.

Während er vor sich hin schnarchte, stand der König an einem seiner königlichen Fenster und überprüfte die Grenzen des Königreiches mit einem Fernglas. Da sah er den Nichtsnutz im Gras liegen. Er rief einen Wächter zu sich und fragte wer das sei und was er so nah am Königreich zu suchen hatte, doch der Wächter konnte den König rasch beruhigen und sagte, das war nur ein Nichtsnutz, der tauge nichts und würde den ganzen Tag schlafen. Das beruhigte den König, obwohl er seit dem versuchten Diebstahl nicht sehr leicht zu beruhigen war.

Die Tage vergingen. Der Nichtsnutz hatte beschlossen einfach vor dem Königreich sitzen zu bleiben Phone Number Trace , warten konnte er nämlich besonders gut, und der König wurde von Tag zu Tag neugieriger und neugieriger. Eines schönen Morgens war die Neugierde so riesengross geworden, dass er beschloss, sich seinen ungebetenen Gast aus der Nähe anzusehen. Er schritt entschlossen auf ihn zu und fragte ihn:

„Wer bist du und was willst du hier vor meinem Schloss?“

„Ach, ich hatte nichts zu tun und da dachte ich, ich schau mal hier bei dir vorbei“, antwortete der Nichtsnutz und schaute unauffällig am König vorbei, um einen Blick in den Schlossgarten zu erhaschen.

„Bei mir gibt es nichts zu sehen, du verschwendest hier nur deine Zeit.“, versuchte der König ihn zu verscheuchen.

„Ja, das dachte ich mir  schon.“, lachte der Nichtsnutz und legte sich wieder unbekümmert in die Sonne. Der König war irritiert.

„Was meinst du damit, das dachtest du dir schon?“, fragte er also.

„Ach König, schon seit so langer Zeit versteckst du dich hier, kein Wunder, dass das ganze Königreich über dich tuschelt. Alle glauben, du seist verrückt geworden und würdest glauben, du hättest einen besonderen Schatz bei dir im Schloss. Dass ich nicht lache! Du bist wirklich ein bisschen plemplem, König!“

„Plemplem? „, rief der König entsetzt, „ich bin doch nicht plemplem! Natürlich habe ich einen Schatz, nämlich einen ganz besonderen, sogar viele und sie sind alle vom Aussterben bedroht!“

„Das glaubst du ja wohl selber nicht, König“, lachte der Nichtsnutz wieder.

Das wollte der König nicht auf sich sitzen lassen, nahm den Nichtsnutz an der Hand und sagte ein bisschen geheimnisvoll:

„Komm mit, Nichtsnutz, ich zeig dir meine Schätze!“

Er führte ihn kreuz und quer durch den Schlossgarten zu den wunderschönen, prächtigen und besonders seltenen Blumen, wo der Nichtsnutz aus dem Staunen nicht herauskam und sie gemeinsam das Farbwunder betrachteten und an den duftenden Blumen rochen.

Und wie sie da so standen, der Nichtsnutz und der König, da wurden die beiden ein bisschen glücklich, so sehr, dass sie ganz feuchte Augen bekamen vor Glück. Und ganz plötzlich verstand der König, dass es doch irgendwie schön war, schöne Dinge zu teilen. Also öffnete er wieder seinen Schlossgarten für Besucher, damit sich das Königreich und auch Fremde an dem wunderschönen Anblick erfreuen und an dem Glück teilhaben konnten, dass der König gemeinsam mit dem Nichtsnutz beim Anblick seiner Blumen verspürte.

Und weil sie nicht gestorben sind, leben sie noch heute, der König und der Nichtsnutz, und pflegen und erhalten gemeinsam die wunderschönen, vom Aussterben bedrohten Blumen im Königreich.

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